Wie so oft hat The Register den ersten und bislang einzigen Artikel über die vielzitierten Flüssigsprengstoffe aus Haushaltschemikalien verfasst, bei dem ich den Eindruck hatte, der Autor wüsste auch nur im Geringsten, wovon er eigentlich schreibt.
Die Wahrscheinlichkeit allerdings, dass jemand mit dem -ansatzweise erklärten- Verfahren während eines Interkontinentalflugs einen funktionierenden Sprengsatz, oder auch nur Sprengstoff produzieren könnte, sinkt in den Augen des geneigten, englischsprachigen Lesers -ich werde mich hüten, auch nur ein einziges Wort davon zu übersetzen- praktisch unter Null, wenn man weiss, welchen intensiv „chemischen“ Geruch einige der beschriebenen Grundstoffe verströmen. Anstatt über die Wahrscheinlichkeit zu spekulieren, mit der ein solches Experiment auf einer Flugzeugtoilette schiefgehen könnte, möchte ich lieber meinem Schutzengel danken, der mich wohl als dreizehnjährigen Chemikastenbesitzer davor bewahrt hat, mich in ebenso kleine Stücke zu sprengen, wie den Schreibtisch, auf dem ich ebendieses Experiment nach einem „heissen Tip“ von Schulfreunden ausgeführt habe. Mit anderen Worten: Don’t try this anywhere, kids!
Die Frage bleibt, wofür man das knappe Dutzend seit zwei Wochen inhafterter Menschen zu guter Letzt verurteilen wird – dass man sie verurteilen wird, obwohl bislang kein konkreter Tatvorwurf erhoben wurde, erscheint mir bei der derzeitigen politischen Stimmung als einzig sichere Tatsache in dieser Angelegenheit.
Artikel bei The Register (englisch)
