Amsynth in Trance

AMSynth

AMSynth

Amsynth gehörte bei mir bislange eher zu den weniger beachteten Anwendungen, die ich aber „für alle Fälle“ und aufgrund geringen Platzbedarfs -mit unglaublichen 800 kB (Achthundert Kilobytes, einschliesslich Presets!) kann man Amsynth nun wirklich überall hin installieren- mal besser auf der Festplatte blieben. Schliesslich habe ich einen „richtigen“ Modularsynthesizer und noch einen Softsynth mitschleppen, der dann nicht diesen phatten Bass bringt, ist den Spass normalerweise nicht wert.
Als ich mir dieser Tage aber fix mal „so ein tranciges Rauschen“ basteln wollte, das man parallel zur Leadstimme durch einen grossen Hallraum schicken könnte, um einen ordentlichen Morning-Sound mit viel „Auftrieb“ zu erzeugen fiel mir auch gleich Amsynth ein.

Leistung braucht dieses ausgesprochen ressourcenbewusst programmierte Formelbündel (was für wahnsinnige Mathegenies schreiben eigentlich freiwillig Softsynthies?!) fast keine, einsatzbereit ist er auf Knopfdruck – jedenfalls der geringste Aufwand unter den ins Auge gefassten Lösungen. Also angeschaltet, per Qjack-Control mit der Korg Electribe verkabelt (die hat ein Mini-Keyboard und einen eigenen Sequencer, sehr praktisch, wenn man schnell was ausprobieren will, ohne am Studio-Setup etwas zu verändern) die beiden LFOs auf Rauschen gestellt und eingeschaltet – Ergebnis recht passabel. Als ich allerdings auf dem Hardwaresynth auf ein anderes Preset stellte, staunte ich nicht eben schlecht: Amsynth stellte sämtliche Regler auf die selben Werte, wie meine -ohnehin verdächtig ähnlich konzipierte- Electribe! Ein genauerer Blick auf die Controller-Einstellungen von Amsynth brachten dann auch Erfreuliches zutage: Endlich mal ein Softsynth, der ohne grosses Brimborium zu integrieren ist und die gängigen Controller am richtigen Fleck hat – und das mit nicht einmal einem Megabyte Installationsumfang! Wenn ich da an den Schmerz im Allerwertesten denke, den die Integration eines neuen Synths bei Muse oder gar der unsäglichen JSynthLib bereitet… Über mein just verlorenes Preset kam dann auch kein grosser Ärger auf: Enteder hatte ich letztes Mal Tomaten auf den Augen, als ich mich mit Amsynth beschäftigt hatte, oder ich habe die vorhandenen Presets übersehen – das „Wave“-Preset ein bisschen abgeändert -und diesmal auch abgespeichert- und der Morning-Sound hebt schon gleich ganz anders ab – etwas Extrahall vorausgesetzt, denn das integrierte Reverb kann keinesfalls mit seinen fetten Vorbildern aus der Modularsynthesizer-Klasse mithalten. Dafür eignet sich Amsynth wirklich gut zum „Abrunden“ von Arrangements, indem man ihn parallel zu existenten Stimmen nachträglich zufügt, ob man nun distanten Flächen eine zusätzliche Schwebung verleiht, oder die Percussion um ein paar funky Bleeps erweitert.

Über Tom

"Die meisten 'normalen Leute' in meinem Bekanntenkreis würden mich wohl als 'Computernerd' bezeichnen. Die meisten Computernerds -einschliesslich meiner selbst- wären darüber anderer Meinung."
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