Ein Bild des Grauens: willkürliche Massenfestnahmen, Schüsse auf friedliche Demonstranten, brennende Autos, Einsatz des Militärs gegen die Zivilbevölkerung, Verschleppung und standrechtliche Erschiessung Aufständischer. Trotz ähnlicher Berichte aus Burma, im Herbst dieses Jahres, war in Berlin/Friedrichshain am gestrigen Samstag nichts dergleichen festzustellen; der davorliegende Freitag soll nach Augenzeugenberichten „noch viel schlimmer“ gewesen sein. Eine trügerische Ruhe – wie zahlreiche Ausschreitungen, Blutbäder und randalierende Chaoten bei anderen Anlässen befürchten lassen, wurde das Schlimmste vorrübergehend verhindert. Doch wann wird die Saat der Gewalt aufgehen?
Eine -nach Meinung von Sicherheitsexperten- hohe abstrakte Bedrohung ging beispielsweise von diesem, von bewaffneten Unbekannten -möglicherweise Extremisten- fast 24 Stunden lang auf der Frankfurter Allee geparkten Fahrzeug aus. So sei beispielsweise „nach wie vor unklar“, so Kampffahrzeug-Experte Thomas A. aus B. ob die Besatzung über das Angebot der unmittelbar hinter dem Fahrzeug befindlichen PIzzeria informiert war, oder sich im gegenüberliegenden „Burger King“ verpflegt habe. Im ersteren Fall, müsse man von „detailliertem Insiderwissen“ ausgehen, im letzteren böte sich eine vollkommen veränderte Beurteilung der Lage dar. „Klar“ sei jedoch, „dass jede Ungewissheit eine Bedrohung“ darstelle, ja dem „Terror Tür und Tor“ öffne. Für das kommende Wochendende werden weitere Attentate befürchtet.