Hüte dich vor den Iden des März

...o cauius iulius"

Der hütete sich aber nicht, der Julius. Und so kam's dann auch beim grossen Finale am 15.03. '44 v. Chr.: die Dolchträger führten bereits 12:0 gegen den schlecht vorbereiteten Gaius Julius, bis Brutus, Kapitän der verräterischen Mannschaft den 13. Dolch durch die praktisch nicht mehr vorhandene Abwehr ("et tu mi fili") des Weltmeisters (zumindest der bekannten Welt) dirigieren und damit den Untergang des einzigen richtigen Imperiums der europäischen Geschichte einläuten konnte. Die Barbaren, also alle nördlich von Castra Regina konnten zwar bei der Verwüstung Roms noch ein zweifelhaftes Angedenken der Nachwelt erreichen - aber dann wurde es barbarisch zappenduster in Europa. Die so mörderischen, wie erbärmlichen Tragödien, in denen alle hoffnungslosen Versuche scheiterten, in Abwesenheit römischer Zivilisation "Imperien", "Reiche" oder auch nur ordentliche Republiken zu errichten, jene unsägliche Aneinanderkettung sinnloser Schlächtereien und mörderischer Dummheit nennt der Barbar bis heute "europäische Geschichte" - und ist in seiner hinterwäldlerischen Ignoranz noch stolz darauf. Das ununterbrochene Herrschen von Arroganz, Willkür und Grausamkeit hält er sich als "Leitkultur" vor Augen, um sich vor jedem blassen Lichtlein der Einsicht zu bewahren.


Zweitausend Jahre geht's nun schon so und was hat sich getan? Nicht viel. Erst recht nicht dort, wo einst die Römer die nördlichste Bastion des Imperiums (Castra Regina) hielten und wo vor langer Zeit ein noch klitzekleiner VJ das Lesen anhand blinkender Neoreklamen lernte, die majestätisch am VW Käfer seiner Eltern vorbeischwebten: "AVIA", "ARAG", "AVIS"....


15.03.2008 Regensburg, Boiler Room


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Über Tom

"Die meisten 'normalen Leute' in meinem Bekanntenkreis würden mich wohl als 'Computernerd' bezeichnen. Die meisten Computernerds -einschliesslich meiner selbst- wären darüber anderer Meinung."
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