Ach ja, die Indierocker…

Wenigstens muss ich jetzt nicht mehr erklären, warum ich (schon seit ca. 1992) "Indie-Rock" zum Kotzen finde. Ja, es waren mal Neunzehnfurzundachzig ein paar Typen irgendwo "independent". Ein paar davon (The Fall, Joy Division, Laibach...) waren -oder sind bis heute- sogar ziemlich cool, pfiffen auf Konventionen und waren auch im Geiste stets unabhängig.  Die meisten aber nur solange, bis das ein Mordsgeschäft wurde und die Indies alle bei den Majors waren, oder, was vor allem die Labels betraf (Mute, anyone?)  komplett den Bezug zur Realität verloren und in der mehr und mehr wirr zusammengeschwurbelten Bedeutungslosigkeit ihrer Selbstdefinition verschwanden. Und alles was hinterher dazukam und sich "Indie" nannte kann man in die selbe Attrappenschublade stecken, wie nach 1960 geborene "Hippies" und Six-String-Bass-Besitzer. Aber sogar das ist einfach Schnee von gestern, denn "Independent" als Selbstdefinition hat mit dem Internet schlicht und einfach seine Bedeutung verloren. "Unabhängig" heisst rein technisch gar nix mehr und metaphorisch höchstens noch "uns ist seit 1989 kein besserer Name für unser apathisch-frustriertes Gitarrengeschrummel eingefallen". Und wenn der Herr Regener jetzt(!) lauthals im letzten Indierocksender der Welt (zwei mal im Jahr, drei Zuhörer. Hallo Stef...) herumprollt, kann ich nur sagen: vollkommen egal. Was EoC zu sagen hatten, fand ich 1990 schon langweilig und dass es noch mal zwanzig Jahre gedauert hat, bis der merkt, dass das keinen mehr hinter dem Ofen vorlockt - und unisono mit der sklerotischen "früher hätte es das nicht gegeben"-Fraktion auf das Internet einteufelt, finde ich schon recht bemerkenswert. Wir werden halt alle nicht jünger...


Aber in einem hat er vollkommen recht: Musik hören auf YouTube ist wirklich etwas für asoziale Deppen. Wer sich stunden- und tagelang diese beschissene Audioqualität und die grenzdebilen Clipshow-Videos antut - und das am Ende noch durch quäkende Desktop-, Laptop- oder Buntifonlautsprecher und in der Öffentlichkeit, der gehört zwangsweise dem Ohrenarzt vorgeführt, oder zur musikalischen Umerziehung verdonnert.

Über Tom

"Die meisten 'normalen Leute' in meinem Bekanntenkreis würden mich wohl als 'Computernerd' bezeichnen. Die meisten Computernerds -einschliesslich meiner selbst- wären darüber anderer Meinung."
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3 Antworten zu Ach ja, die Indierocker…

  1. sChen sagt:

    hää wieso stef? ??? das du mich immer noch mit eva verwechselst 😀 .. also nich das es auch im sogenanten (fucking dammed nicht wirklich) indie songs gibt di eich mag wie in vielen anderen richtungen auch bin ich bei weitem kein indie fan oO und von was für nen radiosender sprichst du da überhaupt XD

  2. sChen sagt:

    Arghhhhhhh nein niemals ich höre nach wie vor seit jahren was mir gefällt was irgendwelche heinis der sach für nen namen geben is mir dabei genauso schnurz wie ob es nun hipoder nich hip ist…. Das was in diesem komischen heft immer geschrieben wurde stammte seltenst aus meiner feder und spiegelte nicht immer meinen musikalischen geschmack wieder …. Das die bezeichnung indie missbraucht wird das habe ich übrigens schon vor mind 5 jahren gesagt steht bestimmt sogar noch irgendwo im netz……

Da könnte ja jeder kommen und kommentieren!

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