Flash-Cookies, die Xte

Rückblende: Im Laufe der letzten Jahre hat sich, dank diverser Datenskandale und ausufernder Belästigungen durch Direktmarketerroristen auch unter nicht ganz so nerdigen Internetbenutzern ein gewisses generelles Datenschutzbewusstsein eingestellt. So hat es sich beispielweise  herumgesprochen, dass es keine ganz so gute Idee ist, Cookies von jedem Hinz.hu und Kunz.com anzunehmen und niemals zu löschen – was auch den Daten- und Informationsfachhandel zu gewissen Reaktionen veranlasst hat. Anstatt auf relativ leicht zu entfernende und erkennbare Cookies zu setzen, werden seit geraumer Zeit Adobes Shared Objects, auch als Flash-Cookies bezeichnet, genutzt, um personalisierte Daten nichtsahnender User zu gewinnen. Letztere befinden sich nicht unter der Ägide des Browsers, sondern in versteckten Verzeichnissen im Heimatverzeichnis des Benutzers -unter Linux z.B. unter  /home/$USER/.macromedia- verfallen niemals und werden prinzipiell unbemerkt installiert.

Was kann man dagegen tun? Auf Flash und damit de facto auf gestreamtes Video, einen Grossteil der Upload-Möglichkeiten (geschähe euch recht, dafür, dass ihr allesamt zu faul und blöde für FTP seit), auf ipernity, Jamendo und doofe Browserspielchen verzichten, sein verplempertes Leben ändern und verbiesterter, technikhassender Moralapostel werden? Nur, wenn Du Microsoft-IE-Benutzer bist. Halb so wild -gegenüber Deiner jetzigen, erbärmlichen Existenz wäre das eine deutliche Verbesserung.

Wer sich dagegen mit Firefox anfreunden kann, dem sei dringend das Better Privacy Add-On empfohlen. Linux-User, die gelegentlich auch mal einen anderen Browser benutzen oder nicht (noch ein) AddOn zur Ungezieferbekämpfung installieren wollen, können sich auch dieses Scriptchen nach $HOME/bin oder dergleichen kopieren und die Crontab (mittels crontab -e) um die folgende Zeile erweitern:

8 2 * * *     $HOME/bin/fsoremove quiet.

Keine Angst, das ist keiner meiner albernen Scherze. Das Script sucht tatsächlich nur nach dem einschlägigem Verzeichnisbaum und löscht -in Verbindung mit der Crontab- einmal am Tag die Shared Objects (auch die für Opera, Konqueror etc.) des jeweiligen Users, lässt dabei aber die Einstellungen für den Flash-Player ganz. Von der Kommandozeile aus lässt es sich als ../fsoremove oder ../fsoremove quiet aufrufen. Letztere Option unterdrückt sämtliche Erfolgsmeldungen und ist primär für automatisierten Einsatz gedacht.

Über Tom

"Die meisten 'normalen Leute' in meinem Bekanntenkreis würden mich wohl als 'Computernerd' bezeichnen. Die meisten Computernerds -einschliesslich meiner selbst- wären darüber anderer Meinung."
Dieser Beitrag wurde unter digital rights abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Flash-Cookies, die Xte

  1. Pingback: Browser-Sicherheit – Opera vs FF « AX11s Blinkenblog

  2. Pingback: Vorsicht mit Better Privacy für Firefox! « AX11s Blinkenblog

  3. Pingback: Geht doch: RSSOwl, Linux und Flash « AX11s Blinkenblog

Da könnte ja jeder kommen und kommentieren!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.